Lentiy Kreol: das tropische Linsengericht

30 September 2015

Wer bislang dachte, dass Linsen ein treudeutsches Essen seien, der hat sich gewaltig getäuscht. Denn Linsen und Seychellen, das ist mindestens genauso ein Traumpaar wie das schwäbische „Linsen mit Spätzle“.

Gleich aus zwei unterschiedlichen Himmels­rich­tungen kamen die kleinen Hülsenfrüchte auf die Inseln. Natürlich: Als erstes die  Seefahrer aus Europa, die im 18. Jahrhundert in einem Zeitalter ohne Kühlschrank und Vakuumverpackung lebten. Mit auf die Reise durfte nur das, was einigermaßen lange haltbar war und ei­nigermaßen einfach zu lagern ging. Und da war eine der besten Lösungen die Linsen. Sie wurden gleich zentnerweise in Lei­nen- oder Jutesäcke an Bord gebracht. Ein aufgedrucktes Mindesthaltbarkeitsdatum gab es nicht, aber sie hielten ewig,  oder mindestens: mehrere Monate und sogar Jahre.

Und dann kamen mehr oder weniger zeitgleich mit den ersten indischen Zuwanderern die Linsen auf die Seychellen. Indien ist eine Hochburg für Linsen, die dort dhal heißen.

In meinem kleinen Säckchen sind red split-Linsen, rot und geschält, Ursprungsland Türkei, aber immerhin gekauft auf den Seychellen in  beim Inder um die Ecke. Daraus zaubern wir uns jetzt ein würziges satini, also ein Chutney aus Linsen und Sonstigem, was nicht nur superlecker, sondern auch total gesund ist, denn die kreolische Kombination aus hoch eiweißhaltigen Kohlenhydraten und Fatburnern (nämlich das tropische Dreigestirn: Ingwer, Knoblauch, Chili) liefert einerseits Energie und lehrt andererseits überflüssigen Pfunden das Fürchten.

Und so einfach ist die Zubereitung:

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1 Tasse rote Linsen mit ca. doppelt soviel Wasser zum Kochen bringen und ca. 15 min. lang weich köcheln. In der Zwischenzeit

1 Zwiebel, 1 Knoblauchzehe und 1 daumengroßes Stück Ingwer kleinwürfeln und in wenig Olivenöl glasig dünsten.

Wenn das Wasser vollständig verkocht ist, bilden die Linsen einen Brei (nicht zu weich und nicht zu „beißig“), in den dann das gedünsteteZwiebelgemisch eingerührt unt mit Salz und frischem Chili abgeschmeckt wird. ACHTUNG: Bei frischem Chili äußerst vorsichtig vorgehen. Von den Schoten nur hauchdünne Ringe schneiden, und davon wirklich nur eine Messerspitze verwenden! Wer das Risiko einer „Verbrennung“ umgehen will, der nehme einen Esslöffel „Sweat&Sour“ Chilisauce aus der Flasche und rühre in unter. Ein paar Spritzer Limettensaft runden das Ganze mit einem Frischekick ab!

Schmeckt hervorragend als Beilage zu gegrilltem Hühnchen oder einem Fischfilet aus dem Ofen!