Meine beste Freundin heißt Mahé, die Hauptinsel der Seychellen. Während andere gerade panikartig nach Praslin drängen oder La Dique als die einzig glückselig machende Seychellen-Insel preisen, liebe ich schlicht und einfach die größte Insel der Seychellen, und zwar vom ganzen Herzen. Vielleicht liegt es daran, dass es hier so unendlich viel zu entdecken gibt, und dass manche Ecken im Süden und Südwesten noch immer wie ein ungeschliffener Diamant wirken.
Welch großes Glück! Und wenn ich dann noch leise „Gott sei Dank“ dazu füge, dann meine ich es wörtlich, denn der Schöpfer hatte wohl wirklich ein glückliches Händchen, als er der ein oder anderen kleinen Winkel ganz besonders liebevoll gestaltete.
Die Anse Louis zählt zweifellos dazu.
Anse Louis – selbst ein mystischer Platz auf Mahé. Denn die Legende besagt, dass hier um 1800 der aus dem Gefängnis entflohene König Ludwig der Siebzehnte, Louis XVII, an Land gegangen sein soll, um anschließend auf den Seychellen unter dem Pseudonym Pierre Louis Poiret zu leben.
Die Anse Louis ist eine stille kleine Bucht. Über ihr thront im Süden wie ein Wächter ein mächtiges schwarzes Granitmassiv. Darunter rauscht ohne jegliches schützendes Riff das tiefblaue Meer: das einzige Geräusch, die Wellen. Wellen kommen, Wellen gehen, Wellen kommen, Wellen gehen. Dieser uralte Rhythmus der Gezeiten ist auch das einzige Geräusch, das sich seit den Zeiten der Entdecker nicht geändert hat. Und es ist das einzige Geräusch, das ich bewusst wahrnehme, als ich mich am Wasser niederlasse. Keine schnatternden Touristen, kein hektisches Treiben am Strand.
Nur Stille, nur Meer.
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Ort: Anse Louis, im Südwesten Mahés gelegen, zwischen der Anse La Mouche im Süden und der Anse Boileau im Norden; das Luxusresort „Maia Hotel“ befindet sich am nördlichen Ende der Bucht, es ist nicht zugänglich für Besucher, sondern steht strikt nur für die Hotelgäste zur Verfügung
Details:
1) Sandstrand ca. ein halber Kilometer lang, am Nordausläufer etwas steinig, je nach Gezeiten.
2) Offene Bucht ohne vorgelagertes Riff, daher schnell sehr tiefes Wasser, hohe Brecher vor allem in den Zeiten des Nordwest-Monsuns (November bis April) und starke Strömungen in den Monaten des „vannswet“ zwischen Mai und Oktober. Bisweilen Massen von Seegras, daher dann auch vermehrtes Auftreten der „sand flies“ (Sandmücken), siehe Post „Seychellische Plagegeister“
3) Für geübte Schwimmer und Surfer geeignet, jedoch nichts zum harmlosen Faulenzen im Wasser oder plantschende Kinder
4) Tolle Foto-Kulisse wegen des herrlichen Granitmassivs, das leider auf seinem Gipfelplateau durch wenig geschmackvolle Häuserbauten verunziert wurde
5) Zauberhafte Stimmung zum Sonnenuntergang; bestens geeignet zum Spaziergang oder für ein Picknick am Wasser
Verpflegung:
Kleine Läden in der Anse Boileau, wie z.B. „Walter & Walter“
Restaurants:
„Chez Plume“ – Anse Boileau, West Coast Road, Mahé, Tel. 00248 4 355 050 http://www.aubergeanseboileau.com/restaurant/
Grandioses Abendessen, aber auch mittags geöffnet; sehr gute kreolische Küche! Unbedingt das „passion fruit soufflé“ als eine wirkliche Spezialität, die es sonst nirgends auf der Insel gibt, versuchen!
Sonntags Ruhetag
Eigentlich war es nichts anderes als Fernweh und die Suche nach dem perfekten Inselidyll, was Heike Mallad auf die Seychellen brachte: 1998 verbrachte sie zum ersten Mal eine Woche auf den Trauminseln im Indischen Ozean.