Seit gestern trägt die Insel Trauer. Alles ist grau, alles ist feucht, alles ist traurig! Ein furchtbares Jammertal, denn es scheint kein Ende in Sicht. Diejenigen Wetterexperten, die behaupten, dass hier mal ganz locker ein tropischer Schauer herabkommt, der nach kurzer Zeit wieder aufhört, irren sich gewaltig. Ein richtiges Schlechtwettergebiet kotzt sich über dem Archipel aus. Die Luftfeuchtigkeit steigt ins Unermessliche: Wäsche wird klamm, das Brot droht zu schimmeln und die Bettlaken sind ein einziger feuchter Umschlag.
Es ist so, wie es ist: Schönreden gelingt kaum. Denn auch wenn mir alle immer wieder sagen: Das ist doch wenigstens warmer Regen… nein, so ist es nicht, zumindestest nicht ganz, denn es geht ein ständiger Wind dazu, der schnell Gänsehaut verursacht. Gefühlt ist die Temperatur dann einfach etliche Grade kühler.
Doch da, ein kleiner Lichtblick! Mitten im größten Nass watscheln zwei Sperbertäubchen über die Terrasse und gurren erwartungsvoll. Sie wissen, dass sie jetzt gleich von mir ein paar Krumen Frühstück erhalten. Sie plustern sich auf, schütteln sich, vertreiben damit die letzten Regentropfen und die schlechte Laune … auch bei mir!
Eigentlich war es nichts anderes als Fernweh und die Suche nach dem perfekten Inselidyll, was Heike Mallad auf die Seychellen brachte: 1998 verbrachte sie zum ersten Mal eine Woche auf den Trauminseln im Indischen Ozean.