Wie überall auf unserer Welt, so gibt es auch hier auf den Inseln geheime Gesetze, die alles zusammen halten. So auch die Sache mit dem Vollmond. Eine der uralten seychellischen Regeln lautet: „Drei Tage nach Vollmond schlägt das Wetter um“. Aber bitte schön, in welche Richtung? Die Einheimischen sind sich einig: In den Zeiten des Nordwest-Monsum kommt drei Tage nach Vollmond richtig doller Regen. In den Zeiten des „vannswet“ (Südost-Monsum) klart drei Tage nach Vollmond das Wetter auf.
Wir haben Mitte Februar:
Wir haben die Zeit des Nordwest-Monsuns.
Und wir haben drei Tage nach Vollmond.
Deswegen war es heute Nacht nicht verwunderlich, dass es plötzlich im wahrsten Sinne des Wortes aus heiterstem Himmel das Regnen anfing. Nein, nicht so ein duseliges Getröpfel! Sondern ein richtiger Guss, so laut, so heftig, dass an Schlaf zunächst einmal nicht mehr zu denken war. Ha, das musste er sein – dieser Wetterwechsel!
Ich beginne zu überlegen, versuche sonstige meteorologische Phänomene auszumachen, um meine Theorie vom nahenden Sonnenverzicht zu untermauern. Schlechtwetter-Periode im Anmarsch? Ja, da waren doch gestern im luftigen Blau des Himmels tatsächlich zweieinhalb Cirrus-Wolken zu sehen…
Kein Wunder, dass der Regen unüberhörbar heftig über den Inseln hereindonnerte. Ich stellte mir vor, wie grau die Welt ist, wenn ich heute Morgen aufwache, doch dann das hier…
… und alles ist gut, denn der Nordwest-Monsun hat mit seinem reinen Atem die Inselwelt einmal ordentlich durchgepustet, für Frische gesorgt und die seychellischen Bauern hatten mit ihren Regeln einfach wieder mal Unrecht!
Kleiner Nachtrag – 17.2.2017 – 11.46: UUUUUPPPS – die seychellischen Bauern hatten doch recht!!! Seit 12 Stunden regnet es ununterbrochen! Und kein Ende in Sicht – nur Wolken und Tropfen in den Tropen!
Eigentlich war es nichts anderes als Fernweh und die Suche nach dem perfekten Inselidyll, was Heike Mallad auf die Seychellen brachte: 1998 verbrachte sie zum ersten Mal eine Woche auf den Trauminseln im Indischen Ozean.